Rudolf Mezey

Armutsgrenze für Menschen

„Das ist aus meinem Leben heraus entstanden.“
(Rudolf Mezey, Jahrgang 1948, lebt obdachlos in Berlin)

Seit 2001 ist er Stammgast und Künstler im Zentrum Gitschiner 15 in Berlin-Kreuzberg. Dort zeichnet er mit Pastellkreide auf Pappe, bemalt mit Acrylfarben Bettlaken, die auf Holzrahmen gespannt sind und modelliert kleine Plastiken aus Ton. Sich zurückbesinnend auf sein achtjähriges Studium der Malerei und der Musik in Prag, hat er in den vergangenen Jahren intensiv mit Farben und Formen experimentiert. Seine künstlerische Entwicklung sieht Rudolf Mezey eng verbunden mit prägenden Lebensphasen.

Christiane Pförtner

 

„Ich bin in Prag geboren, am Wenzelsplatz. Meine Mutter kam aus Tschechien, Vater aus Rumänien (…) Ich habe‘ die Schule beendet, Abitur gemacht. In Vaters Kapelle habe ich mitgespielt. Die war sehr bekannt. Vater spielte die Zimbel, Onkel und Neffe Geigen und ich Gitarre und Schlagzeug. Fünf Jahre haben wir in Musikkellern gespielt; Jazz, Tanzmusik. Acht Stunden habe ich geübt, täglich acht Stunden.
Abgehauen bin ich 1978. Auf der Straße habe ich Musiker kennengelernt und mit ihnen eine eigene Band gegründet. Wir waren in Düsseldorf, Baden-Baden, München, Lübeck, Hamburg (…).
Seit 2000 bin ich in Berlin obdachlos. Ich hatte lange nicht gemalt. In der Gitschiner 15 hab‘ ich wieder angefangen.

Rudolf Mezey

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