Sebastian Blei

Sebastian Blei ist im Jahre 1941 in der ehemaligen CSSR geboren. Er ist später aus der CSSR geflohen und in Bayern aufgewachsen. Nach seinen Schulbesuchen hat er es bis zum Finanzbeamten zur Anstellung geschafft. Es gab eine Scheidung von seiner Frau und entsprechende Konflikte. Er ist dann in die Drogenszene in München geraten. In München hat er eine Ausbildung absolviert und als Gebrauchsgrafiker entsprechend gearbeitet. Er geriet wieder aus der Bahn, wurde obdachlos und tauchte in der Stuttgarter Wohnungslosenszene auf und wurde von der damaligen Zentralen Beratungsstelle betreut. Nach dem Umzug seines ihn betreuenden Sozialarbeiters nach Bremen ist er diesem gefolgt und wurde dann in Bremen endgültig sesshaft. In Bremen musste er sich mehrmals in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie begeben, um die Folgen seines Alkoholkonsums behandeln zu lassen. Sebastian lebt jetzt in einem Heim der Arbeiterwohlfahrt. Er hat seine gesamte Biografie im Bereich der Drogenszene und im Bereich der Wohnungslosenszene mit Bildern und Texten kommentiert.


Reso-Flipper

Aus seiner Bremer Zeit stammt das Bild „Reso-Flipper“, das er 1988 gemalt hat.

Hier einige Interpretationshilfen:

  • die Hände: das sind die des Sozialarbeiters,
  • die Kugel: das ist er selbst als Klient,
  • die Elektroden sind die institutionellen Repräsentanten (von rechts gelesen): Knast, Kirche, Krankenhaus, Justiz (Staatsanwalt, Richter, Verteidiger), Arbeitsamt, Sozialamt

Wo schauen Sozialarbeiter und Klient gemeinsam hin? In die heile Welt des deutschen Wirtschaftslebens – Geld, Industrie, Militär und Sexualität und wie sonst noch die Ingredienzen des bürgerlichen Lebens nach Sebastians Meinung zu mischen sind.

Prof. Andreas Strunck

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